Wir rufen die Beschäftigten und Studierenden der FU dazu auf, sich am Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ zu beteiligen. Ziel ist die Vergesellschaftung der Wohnungsbestände großer Immobilienkonzerne. Hierfür werden bis Ende Juni ca. 175.000 Unterschriften benötigt, um im September per Volksabstimmung darüber zu entscheiden.
Ob und in welcher Höhe Entschädigungen gezahlt werden, ist Gegenstand heißer Diskussionen. Die Initiative hat gerechnet und schlägt verschiedene Modelle vor. Woher die Milliardenbeträge für die Entschädigung kommen ist eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen. Schau selbst nach: https://www.dwenteignen.de/was-vergesellschaftung-kostet/
Eine Unterschriftenliste zum Ausdrucken findet Ihr unter nachfolgendem Link:
https://www.dwenteignen.de/wp-content/uploads/2021/02/LAL-VB_3a_2b-2021_UListe_Druck.pdf
Die unterschriebenen Listen können an nachfolgende Adresse geschickt werden:
https://www.dwenteignen.de/unterschreiben/
Ihr könnt sie auch an solidarischen Orten abgeben, die Ihr unter diesem Link findet:
https://www.dwenteignen.de/unterschreiben/
Am Donnerstag, 15.04.2021, 18-20 Uhr findet von ver.di ein Workshop zum Unterschriftensammeln statt. Schreibt an jugend.bb@verdi.de wenn Ihr Interesse habt teilzunehmen. Hierzu bitte anmelden!
Solidaritätserklärung der ver.di-Betriebsgruppe der FU
Wohnraum in Berlin und bundesweit ist dort, wo profitorientierte Immobilienunternehmen Mietsteigerungen ins Unermessliche treiben, unbezahlbar geworden. Betroffen sind auch viele Beschäftigte der FU Berlin, die sich eine Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes oft nicht leisten können und weite Strecken zurücklegen müssen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen.
Auch Studierende der FU finden kaum noch Wohnraum. Kleine Wohnungen sind überteuert. Auf Plätze in Studierendenwohnheimen müssen sie bis zu anderthalb Jahre warten. Sie müssen in Hostels übernachten um auf eine Wohnung zu warten.
Die Wohnung zu wechseln und in die Nähe der Uni umzuziehen, ist für viele Beschäftigte und Studierende aus finanziellen Gründen nicht machbar. Im Ergebnis müssen tausende Beschäftigte und Studierende tägliche Anfahrtswege quer durch die Stadt in Kauf nehmen. Das Ergebnis sind überfüllte Züge und Stadtautobahnen, mit desaströsen ökologischen Folgen.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie es soweit kommen konnte: Der Berliner Senat hat um die Jahrtausendwende Regulierungsmöglichkeiten aus der Hand gegeben, indem er Sozialwohnungen an Finanzinvestoren verkaufte. Von 482.000 Wohnungen in Ost- und West-Berlin waren 2005 nur noch 273.000 Wohnungen übrig. Es ist längst an der Zeit, dass der Senat diese fehlgeleitete Politik der Privatisierung kommunaler Wohnungsbestände korrigiert und seiner gesetzlich verankerten Pflicht zur sozialen Daseinsfürsorge nachkommt! Regieren kann man nicht outsourcen! Die Enteignung der profitorientierten, großen Immobilienunternehmen ist der richtige Schritt hin zu einer sozialen Wohnungspolitik.
Mieten und Löhne sind nur Kehrseiten einer Medaille: Ihrer eigenen ausbeuterischen Logik folgend, sind die, die hohe Mieten verlangen meist auch die, die schlechte Löhne zahlen. So ist es kein Zufall, dass keins der großen Immobilienunternehmen, das vergesellschaftet werden soll, tarifgebunden ist. Zu unserer Forderung gehört deshalb auch die Rekommunalisierung* der Stellen bei den Immobilienunternehmen und die vollständige Übernahme aller Beschäftigten in den Flächentarifvertrag der Wohnungswirtschaft.
Solidarische Grüße
ver.di-Betriebsgruppe
*Mit Rekommunalisierung werden Prozesse bezeichnet, in denen eine Privatisierung zuvor öffentlich-rechtlicher Aufgaben und Vermögen wieder rückgängig gemacht wird und diese erneut in kommunale Trägerschaft übergehen.
Ich hoffe viele Berliner*innen erkennen und nutzen hier ihre Möglichkeit zur direkten Einflussnahme auf die zukünftige Wohnungssituation in der eigenen Stadt.
Eine Personalrätin der FU