Auf Youtube präsentiert der Vizepräsident der Freien Universität Berlin, Hauke Heekeren, lässig-locker lächelnd die „Corona Taskforce“ der FU (s. Youtube-Video), deren Aufgabe es sein soll, die Pandemie-Krise zu managen. Zum Ende des Videos hält er lachend eine Supertramp-Schallplatte in die Kamera und zitiert den LP-Titel: „Crisis – what crisis“?
So locker leicht geht es durch das ganze Video und man gewinnt den Eindruck, dass für das Präsidium gilt „Corona – halb so schlimm!“
Aber auch die Politik der FU in der Pandemie hinterlässt den Eindruck, dass das Präsidium die Lage nicht allzu ernst nimmt und verharmlost:
- Es findet keine zeitnahe Umsetzung der jeweils in Berlin beschlossenen Infektionsschutzmaßnahmenverordnungen statt.
- Die Beschäftigten werden von der Leitung vollkommen unzulänglich informiert (s. dazu die Mitteilung des Personalrats Dahlem vom 14.04.2021: Verpflichtendes Angebot von kostenlosen Corona-Testungen an der FU – wo bleibt die Umsetzung und Information seitens des Präsidiums?).
- Nicht nur die Personalräte, sondern auch die Dienststelle Arbeitssicherheit und der Betriebsärztliche Dienst werden nicht an den Maßnahmen der Task Force beteiligt. Somit wird wesentliche fachliche Expertise bei der Pandemiebekämpfung, über die die FU verfügt, nicht genutzt. Die Zusammensetzung der Task Force ist offensichtlich nur darauf ausgerichtet, ein gutes Bild nach außen abzugeben und für den schönen Schein zu sorgen.
- Der Pandemiestab, in dem die Personalräte vertreten sind, existiert nur auf dem Papier und hat seit Oktober 2020 nicht mehr getagt. Zudem hatte er schon seit Mai 2020 keinerlei Kompetenzen mehr gehabt und war reiner „Informationsempfänger“.
- Es ist bestürzend, dass der Leitung bei einem an Corona verstorbenen Kollegen nichts Besseres einfällt, als zu sagen, dass eine Ansteckung bei der Arbeit nicht nachgewiesen sei. Damit wird die Gefahr der Ansteckung am Arbeitsplatz verharmlost.
Diese Pandemie ist nicht lustig, sondern existenzbedrohend, gesundheitsschädigend, tödlich!
Das Präsidium beschränkt sich bei der Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung darauf, seine Interpretation von dieser an die Bereichsleitungen weiterzuleiten und die Verantwortung für die konkrete Umsetzung vor Ort auf diese abzuwälzen. Dies erfolgt, ohne die Bereiche in die Lage zu versetzen, die Maßnahmen auch zeitnah umsetzen zu können, was u.U. dazu führt, dass die Pandemie nicht effektiv genug bekämpft wird.
Wir fordern, dass das Präsidium seine Verantwortung wahrnimmt und direkt die Umsetzung aller erforderlichen Maßnahmen organisiert und kontrolliert!