Tierkliniken der FU: Präsidium fährt die Krallen aus!

Tierkliniken der FU: Präsidium fährt die Krallen aus!

Schluss mit der Erpressung des Personalrat Dahlem!
Sofortige Einstellung aller Tierärzt*innen!

In den Tierkliniken der Freien Universität Berlin leisten die Beschäftigten Herausragendes, indem sie unter erschwerten Bedingungen sieben Tage die Woche / 24 Stunden Tag & Nacht den Klinikbetrieb aufrechterhalten. Die Anzahl der zu behandelnden Tiere hat in der Pandemie stark zugenommen (s. Zeit Online vom 22.3.2021: Eine Million mehr Haustiere in der Pandemie), deshalb kämpfen die Beschäftigten mit einer Arbeitsverdichtung, die eine angemessene Personalausstattung, die vorher schon zu dünn war, erfordert.

Lohndumping & Personalabbau

Trotzdem sollen laut einer Mitteilung des Personalrats Dahlem drei Beschäftigte nicht wie vorgesehen eingestellt werden. Der Personalrat hatte bei den Einstellungen völlig rechtskonform sein Mitbestimmungsrecht ausgeübt und den Einstellungen zugestimmt.  Bei der Eingruppierung hatte er die Anwendung des TV-L FU gefordert, weil seit Jahren eine Vielzahl von staatlich approbierten Tierärzten, die weit unter der im Tarifvertrag der FU (TV-L FU) vorgesehenen Entgeltordnung bezahlt werden, an den Tierkliniken beschäftigt werden. Stattdessen erhalten sie zu Beginn ihrer Tätigkeit umgerechnet den Lohn von Beschäftigten ohne jeglichen Abschluss (E3-E4).

Dafür umgeht das Präsidium der FU den Tarifvertrag!

Solch ein Vorgehen bezeichnet man als Tarifflucht! Die neuen Beschäftigten, die für den Klinikbetrieb händeringend benötigt werden, hatten bereits eine mündliche Zusage erhalten, diese wurde jetzt aber vom FU-Präsidium kurzfristig wieder zurückgenommen. Ihnen droht in diesen schweren Zeiten die Arbeitslosigkeit! Aber nicht nur das. Durch den vorherrschenden Personalmangel entsteht eine extreme Arbeitsüberlastung der Beschäftigten und damit ist der gesamte Klinikbetrieb und die sorgfältige Behandlung der Tiere nicht mehr gewährleistet.

Personalrat Dahlem handelt richtig und vorbildlich!

Wohlwissend, dass die eigene tarifflüchtige Lohndumpingstrategie gegen geltendes Tarifrecht verstößt, versucht das FU-Präsidium den Personalrat Dahlem (PRD) durch die Nichtdurchführung der Einstellung zu erpressen, ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben und Stimmung gegen ihn zu machen. Der Personalrat verhindere Einstellungen – so der Vorwurf. Dabei handelt es sich um eine glatte Lüge des Präsidiums. Der Personalrat hat ausdrücklich den Einstellungen zugestimmt und lediglich der nicht tarifgerechten Entlohnung widersprochen. Damit hätte das FU-Präsidium die Möglichkeit gehabt die Kolleg*innen sofort zu beschäftigen und ihnen vorläufig den bisher vorgesehenen Lohn zu zahlen.

Wir appellieren an die Beschäftigten, nicht auf das Manöver der Unileitung reinzufallen!

Schon 2016 wurde dem FU-Präsidium höchstrichterlich mitgeteilt, dass es sich bei den approbierten Tierärzten um Beschäftigte der FU handelt, die nach Tarifvertrag zu bezahlen sind. Wir als Gewerkschaft setzen uns für eine ordentliche Finanzierung des Fachbereichs Veterinärmedizin und eine gerechte Bezahlung der Mitarbeiter*innen durch die FU Berlin ein. Falls nötig, sollte eine solche Finanzierung auch mit Unterstützung des Berliner Senats und des Abgeordnetenhauses erfolgen. Darüber hinaus hatte die Freie Universität Berlin vor der Erstellung des Nachtragshaushalts einen Haushaltsüberschuss von 75 Millionen bei Personalkosten zu verzeichnen! Es stellt sich die Frage, mit welcher Berechtigung eine tarifkonforme Entlohnung der Tierärzte aus Kostengründen abgelehnt wird.

Wir fordern:

  • die sofortige Einstellung der Kolleg*innen
  • die Schmutzkampagne gegenüber den Personalräten unverzüglich einzustellen!

Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, planen wir Aktionen in naher Zukunft!

Beitrag als Flyer im PDF-Format

1 Kommentar zu "Tierkliniken der FU: Präsidium fährt die Krallen aus!"

  1. Solidarität ist unsere Waffe gegen solche Union Buster.
    Gebt uns Bescheid wenn ihr Aktionen plant, damit wir unterstützen können.
    Kontakt auf „Arbeitsunrecht.de“,
    Andre Koletzki, Verdi Mitglied und im Vorstand der „Aktion gegen Arbeitsunrecht „

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