Kommen die Arbeitgeber mit ihren Forderungen durch, drohen Herabgruppierungen!
Bei der laufenden Tarifrunde wollen Arbeitgeber die ganzheitliche Betrachtung unserer Berufe in Frage stellen. Einfachere und höherwertige Tätigkeiten sollen beim sogenannten „Arbeitsvorgang“ atomisiert und prozentual zugeordnet werden können.
Arbeitgeber suchen so nach Wegen in Frage zu stellen, ob überhaupt im maßgeblichen Umfang höherwertige Aufgaben erledigt werden. Auf diesem Weg sollen unsere Berufe abgewertet und Löhne abgesenkt werden. Das verhindert bis heute das sogenannte Atomisierungsverbot, das eine ganzheitliche Bewertung unserer Berufe festschreibt.
Das Vorhaben der Arbeitgeber ist realitätsfremd:
- Gärtner:innen müssen Unkraut jäten, weil diese Aufgabe notwendiger Bestandteil ihres Berufs ist, so dass Pflanzen gedeihen können.
- Handwerker:innen müssen Werkstätten in Ordnung halten. Sie tun das um bei der nächsten Havarie einsatzfähig zu sein.
- Verwaltungsangestellte müssen Kopierarbeiten erledigen, weil diese ein notwendiger Bestandteil hochwertiger Verwaltungsarbeiten sind.
Wir haben in unseren Berufsausbildungen gelernt, dass sich unsere vielfältigen Aufgaben zu einem komplexen Berufsbild zusammenfügen, die nicht voneinander zu trennen sind. Sollen wir künftig beweisen müssen, in welchem Umfang wir Unkraut jäten, Werkstätten in Ordnung halten und Kopierarbeiten erledigen?
Bereits jetzt müssen FU Beschäftigte tarifliche Rechte einklagen. Die meisten Beschäftigten verfügen nicht mal über Stellenbeschreibungen. Aufgaben werden immer wieder auch nach Gutsherrenart verteilt. Zu beweisen, dass man nebenbei oder hauptsächlich höherwertige Tätigkeiten durchführt, ist ein juristisch schwieriges Unterfangen. Wir als ver. di-Betriebsgruppe kämpfen und streiken deshalb für den Fortbestand der ganzheitlichen Berufsbetrachtung.
Wir finden: Viele von uns haben bereits mit zu niedrigen Eingruppierungen, sachgrundlosen Befristungen, Personalmangel und Bossing zu kämpfen. Jetzt auch noch die Gehaltstruktur anzugreifen und damit perspektivisch Löhne zu senken, geht nicht! Deshalb gehen wir gemeinsam auf die Straße und streiken!
Auch wenn Du (noch) kein ver.di Mitglied bist! Nur durch Solidarität und Zusammenhalt, können wir etwas erreichen!
Unsere Streikforderungen lauten: 5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro brutto mehr!
Wenn Du mehr zur Atomisierung erfahren willst, informiere Dich unter: https://unverzichtbar.verdi.de
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