Beschäftigte der Betriebstechnik an der Freien Universität, die bislang in die Entgeltgruppe 5 eingruppiert waren, haben im November 2024 eine Nachzahlung von mehreren tausend Euro brutto erhalten. Diese Summe resultiert aus einer rückwirkenden Höhergruppierung zum 01.01.2021.
Dieser Erfolg ist das Ergebnis eines langwierigen Kampfes der Betriebshandwerker*innen, unterstützt von der ver.di-Betriebsgruppe und den ver.di-Personalratslisten. Das Entlohnungssystem, das auf Kostenminimierung ausgerichtet war, hatte offenbar das Ziel, den Anteil der Beschäftigten der Betriebstechnik, die bis 2018 ausnahmslos in die Entgeltgruppe 7 eingruppiert waren, sukzessive abzusenken. Im Jahr 2021 waren nur noch knapp über 50 Prozent in der EG7 eingruppiert, die anderen Betriebshandwerker*innen wurden bereits lediglich nach der EG5 oder EG6 vergütet. Dieser Abwertungstrend konnte nun gemeinsam zurückgedrängt werden.
Allerdings hat die Korrektur der Eingruppierungen auch Schattenseiten, denn diese wurden als rückwirkende Höhergruppierung umgesetzt, was eine Rücksetzung in der Erfahrungsstufe zur Folge hat. Der TV-L sieht vor, dass bei Höhergruppierungen neue Erfahrungen gesammelt werden müssen, was eine Herabsetzung der Stufe rechtfertigen könnte. Wir sind jedoch überzeugt, dass die Kolleg*innen stets zu niedrig eingruppiert waren. Die Herabsetzung der Stufe ist somit nicht nachvollziehbar.
Einige Beschäftigte hatten zudem ihre höhere Eingruppierung bereits vor dem 01.01.2021 geltend gemacht; diese Monate wurden bei der Rückzahlung nicht berücksichtigt. Die Höhergruppierung erfolgte dann überwiegend von der EG 5 in die EG 6, nicht wie gefordert in die EG 7, die aufgrund der Vielseitigkeit und Komplexität der Anlagen aus unserer Sicht an der FU ebenfalls gerechtfertigt ist. An der Humboldt Universität werden Betriebshandwerker*innen grundsätzlich nach der EG 7 oder höher vergütet.
Zudem kritisieren wir, dass einige Beschäftigte der Betriebstechnik weiterhin in der Entgeltgruppe 5 verblieben sind, wofür es aus Gründen der Gleichbehandlung keine Rechtfertigung gibt. Wir werden diese Kolleg*innen weiterhin unterstützen, bis auch sie tarifgerecht eingruppiert sind und rufen zur Solidarität auf.
Trotz dieser Kritikpunkte war es am Ende ein erfolgreicher Kampf, der auch für andere Berufsgruppen ein Beispiel sein kann. Die höhere Eingruppierung kommt allen Hochschulbeschäftigten zugute, da sie dem Personalmangel entgegenwirkt. Wenn ihr ähnliche Probleme habt, zögert nicht, euch an uns zu wenden!
Beschluss der ver.di-Mitgliederversammlung vom 14.11.2024