Die studentisch Beschäftigten haben auf der großen Streikversammlung am vergangenen Freitag beschlossen, mit Warnstreiks in diesem Semester und im neuen Semester mit Warn- und wenn nötig Erzwingungsstreiks endlich einen guten Tarifvertrag mit Anbindung an den TV-L (Dynamisierung) durchzusetzen. Die Gründe sind klar: Blockadehaltung bei den Hochschulen, zu wenig Intervention von Seiten der Politik. Der Wissenschaftssenat hatte in den Hochschulverträgen noch vereinbart, dass die Hochschulen in ihrer Funktion als Arbeitgeber darauf hinwirken, dass sich die Anpassung der Entgelte für studentische Beschäftigte an der Entwicklung der realen Lebenshaltungskosten orientiert. Nichts anderes ist die bisher vorenthaltene Dynamisierung an den TV-L. Ausführlich findet ihr die Resolution hier.
Alle Beschäftigten im TV-L können ganz praktisch solidarisch sein, dazu einige Information:
- Immer wieder wird laut, dass 14 Euro ja schon viel ist. Zum Vergleich mal die Tarifentwicklung. 14 Euro entspricht ungefähr der E3 Stufe 3, der E4 Stufe 2 usw. Das ist nicht zuviel! Studentische Hilfskräfte machen in der Regel Tätigkeiten zwischen E3 und E9 (z.B. in der ZEDAT oder auch im TutorInnenbereich), teilweise kann es auch bei entsprechenden Vorausbildungen mehr sein. Da sind 14 Euro nicht zu viel! Die studentisch Beschäftigten haben 25% Reallohnverlust seit 2001 hinnehmen müssen! Und: Wir wollen KEINE Niedriglohnkonkurrenz zum TV-L im System Hochschule und das ist im Moment der TV Stud mit 10,98 Euro. Das ist auch im direkten Interesse der TV-L Beschäftigten, schließlich sind reguläre Stellen durch Abbau von TV-L Stellen und Aufbau von Stellen von SHKs auch weiterhin bedroht.
- Praktische Solidarität heißt auch, dass man den Druck, der durch den Streik in Euren Abteilungen vielleicht entsteht, an die Hochschulleitungen weitergibt – und nicht an die streikenden SHKs. Keiner muss über die geltenden Tarifbedingungen und Grenzen hinaus alles nacharbeiten oder mitmachen! Eins muss klar sein: Die SHKs haben jetzt die einmalige historische Chance, ihren Tarifvertrag zu verbessern. Wir können beispielsweise unterstützen, indem wir z.B. an die Hochschulleitungen schreiben, die Arbeit bleibe liegen und sie sollen doch bitte einen ordentlichen Arbeitgebervorschlag vorlegen.
- In Eurer Abteilung arbeiten SHKs und beteiligen sich nicht an der Auseinandersetzung? Informiert sie doch als Gewerkschaftsmitglieder über die Tarifauseinandersetzung, gebt Ihnen Material und ermutigt sie, einzutreten, streiken zu gehen und sich für Ihre Interessen einzusetzen. Auch wenn sie nur für kurze Zeit SHKs sind, haben die Tutorinnen und Tutoren in den 80ern diesen TV Stud auch für alle Nachfolgenden erkämpft. Wenn sie Fragen haben, können sie sich gerne an mich oder den TV Stud Kreis wenden: info@tvstud.berlin. Wer von Euch Ansprachematerial braucht, kann bei uns ebenfalls welches bestellen.
- Ihr wollt auch als TV-L Beschäftigte unterstützen? Wir machen in den kommenden Tagen Bürorundgänge und freuen uns, wenn ihr mitkommt – je eine TV-L Beschäftigte (außerhalb der Arbeitszeit) und eine SHK. Wer dazu Lust hat, solle sich bitte bei Jana Seppelt melden.
Wünschen wir den SHKs Durchhaltevermögen – und einen guten Abschluss!
Information: Auch der GPR unterstützt die streikenden SHKs.